Employer Branding: Wie sexy ist Ihr Unternehmen?

Eine offene, attraktive Position alleine ist kein Garant dafür, dass es Ihnen gelingt, Kandidaten zu gewinnen. Entscheidend ist, ob auch Ihr Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber angesehen ist – die Rede ist vom so genannten Employer Branding.

Das Employer Branding umfasst alle unternehmensstrategischen Maßnahmen zur Markenbildung als attraktiver Arbeitgeber, um sich von anderen Mitbewerbern am Arbeitsmarkt positiv abzuheben.

Employer Branding – was ist das?

Diese Attraktivität wird zum einen durch das Unternehmensimage (Produkte, Marktposition, Größe) beeinflusst. Entscheidend ist jedoch, dass auch das Arbeitgeberimage positiv belegt ist. Hier spielen Faktoren wie Arbeitsbedingungen, Sozialleistungen und Betriebsklima eine entscheidende Rolle. Doch die besten Rahmenbedingungen nützen nichts, wenn diese nicht nach außen sichtbar sind.

Wie also können Sie ein positiv belegtes Employer Branding für Ihr Unternehmen entwickeln? Dazu sollten Sie sich zunächst die folgenden Fragen stellen:

  • Was macht unser Unternehmen als Arbeitgeber aus?
  • Wodurch Unterscheiden wir uns von anderen?
  • Wie können wir dies nach außen sichtbar und nachvollziehbar machen?

Schritt eins: Die Bestandsaufnahme

Der erste Schritt ist eine Bestandsaufnahme. Was haben Sie als Arbeitgeber zu bieten? Bewerber bewerten in diesem Zusammenhang besonders die nachfolgenden Kriterien als wichtig:

  • Herausfordernde Aufgaben
  • Entwicklungsmöglichkeiten
  • Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  • Betriebsklima
  • Flexible Arbeitszeiten
  • Arbeitsplatzsicherheit
  • Teamgeist
  • Gehalt
  • Sozialleistungen

Im nächsten Schritt heißt es die einzelnen Aspekte möglichst positiv in einen stimmigen Gesamtkontext einzubinden und öffentlich zu machen. Hier bieten sich neben Printpublikationen zunehmend die Möglichkeiten des Web 2.0 wie Podcasts, Blogs oder Communities.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nimmt insbesondere bei jüngeren Bewerbern einen immer höheren Stellenwert bei der Entscheidung für einen Arbeitgeber ein. Dass Familienfreundlichkeit ein Personalmarketinginstrument ist, haben Unternehmen in den USA schon lange erkannt.

Im jährlich veröffentlichten “family friendly index” wetteifern Unternehmen um die oberen Plätze. Hier in Deutschland hat die berufundfamilie GmbH eine Initiative der gemeinnützigen Hertie-Stiftung Audit entwickelt, mit dem Unternehmen ihre derzeitigen Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf analysieren und weitere Projekte gezielt entwickeln können. (www.beruf-und-familie.de)

Sich als attraktiver Arbeitgeber am Markt positionieren

Um sich als attraktiver Arbeitgeber am Markt zu präsentieren, bietet sich die Teilnahme an Wettbewerben wie “Top Job – Die 100 besten Arbeitgeber im Mittelstand” (www.tobjob.de) an. Eine Alternative stellt die Initiative “Great place to work” dar. Hierbei handelt es sich um eine Auszeichnung, die vom “Great place to work” Institute in Kooperation mit dem Handelsblatt verliehen wird. (www.greatplacetowork.de)

Daneben können Sie und Ihre Mitarbeiter einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass Ihr Unternehmen am Markt positiv als Arbeitgeber wahrgenommen wird:

  • Bringen Ihre Mitarbeiter gegenüber Freunden und Bekannten zum Ausdruck, dass sie gerne bei Ihnen arbeiten?
  • Identifizieren sie sich mit Ihnen als Arbeitgeber?
  • Machen sie Werbung für Ihr Unternehmen?

Öffentlichkeitsarbeit betreiben

Nachfolgend einige Möglichkeiten, was Sie und Ihre Führungskräfte zum Aufbau eines positiven Employer Brandings in der Öffentlichkeit tun können:

  • Artikel in Fachzeitschriften
  • Vorträge auf Tagungen und Kongressen
  • Vorlesungen an Hochschulen
  • Teilnahme an Podiumsdiskussionen und Rekrutierungsmessen
  • Beiträge in Chats
  • Mitarbeit in Arbeitskreisen und Gremien
  • Sponsoring von Veranstaltungen

Praktische Tipps zur Umsetzung eines Employer Brandings und der damit verbundenen Maßnahmen:

  • Klein beginnen – weniger kann mehr sein
  • Professionalität sollte im Vordergrund stehen
  • Unterstützung im Unternehmen suchen
  • Marketing in eigener Sache – tue Gutes und rede darüber
  • Controlling der Maßnahmen (so wird Akzeptanz im Unternehmen geschaffen)
  • Kontinuität – Employer Branding braucht Zeit

(Doris Brenner, 15.07.2009 / Bild: Andes Rodriguez, Fotolia.com)

Doris Brenner
ist freie Beraterin mit den Schwerpunkten Personalentwicklung und Karriereberatung. Sie verfügt über Erfahrung in der Industrie sowohl in Führungspositionen als auch im strategischen und operativen Personalwesen. Ihre Veröffentlichungen sind in einer Gesamtauflage über 600.000 Exemplaren erschienen.
www.karriereabc.de/



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