Den richtigen Weg zur Rekrutierung wählen

Jeder Personalchef will seine freien Stellen optimal besetzen. Aber wo mit der Suche anfangen? Im Internet inserieren oder in Bewerberdatenbanken auf die Suche gehen? Oder lieber altmodisch in der Zeitung schalten?

Es gibt nicht den einen, einzigen Weg, der zu guten Mitarbeitern führt. Aber es gibt immer einen Weg, der effizienter ist als die anderen – und damit für Personalchefs schneller und angenehmer. Um die richtige Vorgehensweise bei der Mitarbeitersuche zu wählen, müssen Personaler sich zunächst im Klaren sein, wer zur Zielgruppe gehört, und wo diese Zielgruppe zu erreichen ist. Zudem gilt es ein paar Grundregeln zu befolgen.

Online-Inserate in Jobbörsen

“Das Online-Inserat ist ein führendes und breitenwirksames Rekrutierungs-Werkzeug”, sagt Peter Pendl, Geschäftsführer von Dr. Pendl & Dr. Piswanger Personal- und Managementberatung in Wien. Ein Online-Inserat lässt sich schnell abwickeln und flexibel handhaben. Zudem ist es günstiger als ein Printinserat.

“Überlegen Sie, was Sie kommunizieren und mit welchen Schlagworten Sie Ihr Inserat versehen wollen”, sagt Pendl. Interessenten müssen Ihre Anzeige problemlos finden. (Es schadet auch nicht, wenn Personen, die nicht für den Job in Frage kommen, darüber stolpern. Ein Online-Inserat ist zugleich auch eine Chance, auf sich aufmerksam zu machen.)
Inserieren ist Imagepflege. Achten Sie darauf, dass Ihr Firmenlogo vorkommt. Formulieren Sie attraktiv aber auch seriös. Bewerber sollen spüren, dass sie für Ihren Betrieb arbeiten wollen.

Achtung: Rechnen Sie unbedingt damit, dass ein Bewerber auch auf Ihre Homepage klicken wird. Sollte es hier eine Rubrik “Jobs” oder “Freie Stellen” geben, muss diese aktuell sein!

Die eigene Firmenhomepage

Die eigene Homepage ist ein wichtiges Werkzeug zur Rekrutierung. Gute, engagierte Leute werden schnell auf Ihrer Website landen, wenn sie sich über ihr Unternehmen informieren wollen. Zeigen Sie hier klar, warum Sie ein attraktiver Arbeitgeber sind. Und nutzen Sie die technischen Möglichkeiten. Es gibt Kurzvideos oder Podcasts, um die Aufmerksamkeit der Bewerber zu wecken.
Achtung: Wenn Sie Ihre Rekrutierungsmaßnahmen stark auf das Internet konzentrieren, müssen Sie unbedingt auch mit dem Tempo mithalten. Das bedeutet: Bewerbungen per Email akzeptieren, Eingangsbestätigungen versenden und rasch reagieren.

Das Printinserat

In den nationalen Medien (etwa Presse, Standard und Kurier) erscheinen meist wöchentlich Jobbeilagen, Jobsuchende wissen: Samstag ist Karriere-Tag. Hier gilt: Achten Sie darauf, welche Leserschaft ein spezielles Medium nutzt. Welche Zeitung ist bei Führungskräften beliebt, welche eher bei Studenten und Jobeinsteigern? Vergessen Sie auch nicht, dass es Regionalmedien und Fachmagazine gibt. Allerdings sollten Sie beachten, dass insbesondere viele jüngere Fachkräfte keine Zeitungen mehr lesen und nur online nach Stellen suchen. Mit einer Print-Anzeige erreichen Sie dagegen eher ältere Kandidaten mit mehr Berufserfahrung.

“Die Größe und Gestaltung des Inserats sollte unbedingt zur ausgeschriebenen Stelle passen”, sagt Pendl. Eine Viertelseite buchen, um eine Servicekraft zu suchen – das steht in keiner Relation. Wägen Sie Kosten und Nutzen ab. “Für eine Marketing-Assistentin werden Sie nur an einem Samstag schalten müssen. Bei schwierigen Positionen empfiehlt es sich, zweimal zu inserieren”, so Pendl.

Headhunter beauftragen

Fehlbesetzungen sind mit enormen Kosten verbunden. Daher darf Rekrutierung nicht zur Nebensache werden. Wenn die zeitlichen Ressourcen (oder fachlichen Kompetenzen) fehlen, ist es hilfreich, Unterstützung von einem Personalberater oder von einem Headhunter zu holen. Dieser Schritt ist auch zu empfehlen, wenn die Suche streng vertraulich abgewickelt werden soll. Headhunter können außerdem aktiv suchen und sich beim Mitbewerber umsehen. Externe Berater sind auch zu empfehlen, wenn eine Position schon mehrfach fehlbesetzt wurde.

Die
Profilsuche in Bewerberdatenbanken

Warum sollen Bewerber Sie finden und nicht umgekehrt? Es zahlt sich oft aus, einen Blick in eine Bewerberdatenbank zu werfen. Kandidaten laden hier ihren Lebenslauf hoch und füllen ein Online-Formular über ihre Kompetenzen und Fähigkeiten aus. “Diese Methode spart einer Personalabteilung Zeit und ist effektiv, wenn Sie nicht auf der Suche nach hochspezialisierten Bewerben sind”, sagt Personalberater Pendl. Zu bedenken ist aber: Nicht alle guten Kandidaten melden sich in Datenbanken an. Die Auswahl ist limitiert.

Social Media:
Rekrutieren via Xing, LinkedIn und Facebook

Social Media etablieren sich derzeit als neues Recruiting-Tool. “Gerade Berufserfahrene nutzen Plattformen wie Xing oder LinkedIn für Geschäftskontakte und Erfahrungsaustausch”, sagt Pendl. Wer eher auf Studenten oder Berufseinsteiger abzielt, sollte sich bei Facebook oder Beknown umsehen. “Über Social Media erreicht man auch jene Personen, die vordergründig kein Interesse an einer beruflichen Veränderung haben.” Der Nachteil: Hinter einem ansprechenden Profil muss in der Realität nicht immer eine interessante Person stecken. Im Web wird häufig “geschönt”.

Kontakte knüpfen und nutzen

Wer kreativ ist, kommt an die klugen Köpfe. Als Personaler gilt es, die gängigen Rekrutierungswerkzeuge einzusetzen, aber auch darüber hinaus aktiv zu werden. Durch die Teilnahme an Karrieremessen und ähnlichen Veranstaltungen lockt man Talente, auch Aktionen unter dem Motto “Mitarbeiter werben Mitarbeiter” sind eine Option. Über Mundpropaganda oder Mitarbeiterempfehlungen lassen sich gute Leute finden.